Wo hat der Drückerfisch eigentlich seinen Namen her?
Seinen Namen verdankt der Drückerfisch im Grunde genommen seinem gesamten Verhalten, das dem eines umgangssprachlichen Feiglings oder Angsthasen ähnelt. Seine Rückenflosse, die in der Regel in zwei bis drei Flossenstrahlen aufgeteilt ist, bildet die Grundlage für die Möglichkeit des Drückerfisches, sich auch über längere Zeit in Felsspalten zu verstecken. In Kombination mit seinen Bauchflossen gelingt es dem Triggerfish durch den sogenannten Drückermechanismus, sich in kleinen Spalten von Korallen- und Felsriffen vor potenziellen Feinden zu verstecken, indem er sich mit den Flossen in seiner Umgebung festklemmt und so nur schwer zu erbeuten ist. Insbesondere während des Schlafens ist der Drückerfisch durch dieses Verhalten vor seinen Angreifern geschützt.
Was ist der Drückermechanismus?
Der erste Flossenstrahl der Rückenflosse bildet gemeinsam mit dem zweiten Flossenstrahl die Grundlage für den sogenannten Drückermechanismus. Dieser funktioniert wie folgt: Der erste Flossenstrahl wird aufgestellt und mithilfe der zweiten fixiert, indem er sich mit einem entsprechenden Schlitz auf der Rückseite des ersten Strahls verhakt. Die Verbindung der zwei Flossenstrahlen führt dazu, dass der erste Flossenstrahl erst dann wieder bewegt werden kann, wenn die restliche Verbindung, sprich, der zweite Flossenstrahl, mithilfe eines Muskelzuges bewegt wird. Durch die Verbindung der zwei Flossenstrahlen kann sich der Drückerfisch an Gegenständen festhaken und wird somit nicht von der Strömung fortgetragen. Über den gleichen Mechanismus verfügt im Übrigen auch der Feilenfisch.
Merkmale des Drückerfisches
Während die kleinsten Balidstidae gerade einmal 16 cm lang sind, erreichen die größten Artgenossen Längen bis zu einem Meter. Die Schuppen des Drückerfisches, welche in vielen Fällen mit kleinen Stacheln besetzt sind, liegen auf einer dicken Haut und sind häufig in leuchtend hellen Farben gemustert. Die Schwanzflosse des Drückerfisches ist in zwölf Flossenstrahlen gespalten. Zur Fortbewegung nutzt der Triggerfish seine Rücken- und Afterflosse. Mittels der Afterflosse, welche der Rückenflosse symmetrisch gegenübersteht, gelingt es dem Drückerfisch, sich geschmeidig im Wasser fortzubewegen.
Der Drückerfisch ist im Stande, seine Augen, die überdurchschnittlich hoch an seinem Kopf liegen, unabhängig voneinander zu bewegen. Die Position der Augen sorgt dafür, dass diese bei der Nahrungsbeschaffung geschützt sind. Das Maul des Drückerfisches ist zwar sehr klein, dafür aber mit 14 besonders kräftigen, scharfen Zähnen ausgestattet. Um seine Nahrung, die vorwiegend aus Wirbellosen, wie Weichtieren, kleinen Fischen und Stachelhäutern besteht, im Wasser zu finden, nutzt er einen Wasserstrahl. Auch Seeigel kann der Drückerfisch als Nahrung zu sich nehmen. Damit er sich mit den Stacheln nicht auseinandersetzen muss, nutzt er einen Wasserstrahl, um den Seeigel umzudrehen, sodass dessen verwundbare Seite nach oben zeigt. Dieser Wasserstrahl stößt er aus seinem Maul aus und legt damit die Nahrung frei, die in der Regel am Meeresboden unter Sand oder Muscheln vergraben ist.
Der Lebensraum des Drückerfisches
Der Drückerfisch ist vorwiegend in tropischen und subtropischen Regionen beheimatet. Zu finden ist er daher in erster Linie im Atlantischen, Indischen und Pazifischen Ozean. Der Drückerfisch hält sich hauptsächlich in Korallenriffen auf, im offenen Meer ist der normale Drückerfisch eher selten zu finden. Der Graue Drückerfisch hingegen kommt auch im Mittelmeer vor, bildet aber die absolute Ausnahme.
Drückerfische leben in der Regel in Bodennähe, besonders gern zwischen den bunten Korallen. Einige Arten, wie beispielsweise die Rhinecanthus-Arten bilden bereits in ihrer Jugend Schwärme, denen sie den Rest ihres Lebens angehören. Dementsprechend hoch ist die Individuendichte der Rhinecanthus-Arten in geeigneten Lebensräumen. Anders verhält sich hingegen der Rotzahn-Drückerfisch, der sich nur tagsüber in Gruppen aufhält. Diese sind jedoch nicht festgelegt und daher nicht mit einem Schwarm im ursprünglichen Sinne zu vergleichen.
Der Drückerfisch als Ende der Nahrungskette
Der Verzehr des Drückerfisches kann in seltenen Fällen zu einer Fischvergiftung führen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn es sich bei dem Speisefisch um einen Drückerfisch handelt, der sich selbst vorwiegend von Algen, Plankton und Gras ernährt hat, statt von Wirbellosen, wie Krebstiere und Stachelhäuter. Der Grund hierfür liegt in der Aufnahme toxischer Stoffwechsel-Endprodukte, die insbesondere in Gräsern wie Algen gespeichert werden, die der Drückerfisch dementsprechend über seine Nahrung aufgenommen hat. Insbesondere bei Fischen, die den tropischen und subtropischen Gebieten entspringen, ist die Gefahr einer Fischvergiftung bei entsprechendem Verzehr erhöht.
Jährlich werden weltweit bis zu 500.000 Fälle einer solchen Fischvergiftung registriert. Doch obwohl es sich um eine Vergiftung handelt, liegt die Sterberate durch eine Fischvergiftung nur bei etwa 0,1 %.
Was Taucher über den Drückerfisch wissen sollten
Im Regelfall handelt es sich bei Drückerfischen, wie auch bei den meisten anderen Fischen, um zurückhaltende und eher scheue Artgenossen. Besonders während ihrer Nistzeit können Drückerfische für Taucher unter Umständen aber ungemütlich werden. Während der Nistzeit ist der Drückerfisch meist in Paaren unterwegs: Einer der Fische beschützt die Brut, der andere hält Wache und schützt das Revier vor potenziellen Eindringlingen, die für die Brut eine Gefahr bedeuten könnten.
Die Drückerfische bauen das Nest für ihre Eier im Meeresboden, indem sie eine Sandkuhle graben. Überdeckt werden die Eier in der Regel mit Algen, Muscheln und Korallen, um das Nest vor Feinden zu schützen. Kommt nun ein Taucher oder ein anderer Fisch zu nah an das Revier des Fischpaares heran, kann es passieren, dass er angegriffen wird. Vorerst handelt es sich im Normalfall lediglich um Scheinbisse, um den Eindringling zu verjagen. Werden diese ersten Anzeichen der Aggression jedoch nicht ernst genommen, kann es passieren, dass der Drückerfisch die Wade erwischt und tatsächlich zubeißt.
Während der Angriff eines Drückerfisches für seine Artgenossen tödlich sein kann, ist dies für Menschen in der Regel nicht der Fall. Dennoch kann es durch den Biss zu blauen Flecken oder sogar tatsächlichen Bisswunden kommen.
Um einer solchen Situation entgegenzuwirken, ist es für Taucher wichtig zu wissen, dass das Revier, welches durch einen der Fische beschützt wird, trichterförmig von der Mitte des Nestes in Richtung Wasseroberfläche verläuft und einen Radius von 10 bis 15 Metern abdeckt. Ein Ausweichen nach oben ergibt im Falle eines möglichen Angriffes dementsprechend keinen Sinn, da sich der Drückerfisch dadurch nur noch mehr bedroht fühlt. Am besten ist es also, sollte man merken, von einem Drückerfisch bedrängt zu werden, den Bereich seines Revieres möglichst weiträumig zu umtauchen. Diesen Hinweis sollte man auch seinem Tauchbuddy geben, damit dieser durch die Begegnung mit dem Drückerfisch nicht in eine unangenehme Situation gerät.
Gute Aussichten auf eine Begegnung mit dem Drückerfisch
Da sich der Drückerfisch insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen aufhält, stehen die Chancen auf eine Begegnung von der Küste Südafrikas über Ägypten bis nach Japan und Neukaledonien besonders gut.
Thailand – Das Paradies für Taucher
Thailand ist bei Tauchern aufgrund der vielfältigen Unterwasserwelt und der angenehmen Temperaturen sehr beliebt. Neben vielen anderen Fischarten ist insbesondere in den Korallenriffen auch der Drückerfisch zu finden. Welchen Tauchplatz man hier ansteuert, ist für eine Begegnung mit dem Drückerfisch eher zweitrangig. Wer jedoch Informationen oder Hilfestellung bei der Suche des perfekten Tauchspots braucht, findet in den unterschiedlichen Tauchbasen sicherlich die richtige Unterstützung.
Hoch im Kurs sind bei Tauchern aber in der Regel die Tauchplätze um Koh Tao, Sail Rock und den Marine Park. Der Vorteil der Tauchplätze in Thailand liegt definitiv darin, dass sie mit dem Boot innerhalb von 10 bis 20 Minuten zu erreichen sind. Lange Anfahrten rauben hier keine wertvolle Zeit unter Wasser.
Tauchen in Südafrika
Die Küstenlinie Südafrikas verläuft auf zwei unterschiedlichen Ozeanen und bietet Tauchern Raum für unzählige Abenteuer. Wer schon immer mit großen Fischen in atemberaubenden Riffen schwimmen wollte, der ist hier genau richtig. Die Vielfalt der Fische reicht an der Küste Südafrikas von verschiedenen Haien über den Drückerfisch bis hin zu kleinen Sardinen. Insbesondere während der Zeit des Sardinenlaufs können Taucher hier außerdem auf eine Begegnung mit Delfinen, Thunfischen und Buckelwalen hoffen.
Je nach Reisezeitraum und Ziel sollten Taucher aufgrund der abwechslungsreichen Topografie des Landes mit unterschiedlichen Temperaturen rechnen. Die Wassertemperaturen sind in der Regel zwischen Dezember und März am wärmsten, im August erreichen sie ihren Tiefpunkt und liegen dann unter 20° Celsius.
Die beliebtesten Tauchorte in Südafrika
- Kathedrale (Aliwal)
- 7 Mile Reef (Sodwana Bay)
- Smitswinkel Bay – False Bay – Kapstadt
- Riy Banks (Port Elizabeth) – Ostkap
- Groot Bank (Plettenberg Bay) – Ostkap
- Protea Banks – Kwa-Zulu Natal
1. Bild von Annette Meyer auf Pixabay